"Seit wir in
Berlin leben, hatten wir den Wunsch, einen kleinen, punkigen Episodenfilm
zu drehen, der sich über den schmierigen, sumpfigen Geist dieser Stadt mal so
richtig gemein und voller Zuneigung lustig macht. Denn Berlin hat wenig Ähnlichkeit mit der Härte
und Coolness von London, der glamourösen Aufschneiderei von New York und schon
gar nicht mit der musealen Arroganz von Paris.
Was ist das für eine
Grosstadt,
die einst auf Sand und aus Sümpfen erwuchs, die nun konstant pleite ist, die
wohl nie so richtig zu Ende gebaut werden kann, die vor allem durch ihre vielen
Unorte sich als Ort definiert und wo man sich Mittwoch Nachmittags um Drei mit
vielen anderen überbeschäftigten Menschen im Café zum Kater-Frühstück
trifft?
Hier, wo niemand so richtig Geld hat, dennoch jede Nacht in Kneipen Bier
kippt, spaßige antikapitalistische Diskurse pflegt und dem Amerikanismus
abschwört.
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Hier, wo es eher befremdend als sexy
ist, wenn man Karriere macht und es
irgendwie peinlich wirkt, wenn man versucht, ein klein wenig ehrgeizig und
erfolgreich zu sein.
Nun, all den sechs Autoren gab Oliver Rihs kurz Inputs, was in etwa er möchte. Angaben der Bezirke wo ihre Episoden spielen sollen und auch in etwa
charakterliche Beschriebe der gewünschten Figuren. Dann hatten die Autoren
freien Lauf.
Dabei heraus kamen allesamt
Komödien, die oft geschmacklos, schnoddrig, neurotisch, hässlich, naiv und doch irgendwie sehr charmant
sind:
Genauso wie die Stadt eben. Die Figuren stapfen mit minimalistischem Profit-Denken
durch ihre tragischkomischen Dramen, bepackt mit Zielen, die ihnen bald abhanden
kommen."
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